Wir fordern die nordsaarlandklinik

Am 30. November 2017 hat die Marienhaus GmbH das aus einer privaten Stiftung 160 Jahre zuvor entstandene Krankenhaus in Wadern geschlossen. Als Grund wurde genannt, dass der Standort nicht mehr wirtschaftlich sei. Das Krankenhaus in Wadern lag zentral für mehrere Gemeinden im nördlichen Saarland, deren Einwohner nun deutlich weitere Wege zu anderen Krankenhäusern zurücklegen müssen. Existenz, Größe und Spezialisierung eines Krankenhauses sollten vom regionalen Bedarf und nicht vom finanziellen Ertrag bestimmt werden. Wie ein neutrales Gutachten schon Ende 2017 nachgewiesen hat, ist in den nächsten sieben Jahren (also bis zum Jahr 2025) rund um den Standort Wadern ein regionaler Bedarf absehbar, der für ein wirtschaftlich zu betreibendes 300-Betten-Haus ausreichen würde, wenn der politische Wille dazu da wäre. 

Jetzt ist wenigstens eine deutliche Verbesserung der ambulanten Versorgung in Sicht. Ihre vollständige Realisierung würde zwar noch 4–5 Jahre in Anspruch nehmen, aber nach sechs Jahren Stillstand wäre das doch ein Lichtblick. Auch die Diagnosemöglichkeiten sowie die Behandlung einer Vielzahl von minder schweren Erkrankungen am Ort sollen sich verbessern. Ergänzend ist auch ein sehr schmales stationäres Angebot geplant, an dessen Ausbau wir natürlich sehr interessiert sind. Denn nach wie vor benötigen und fordern wir ein leistungsfähiges Akutkrankenhaus für das Nordsaarland und im Nordsaarland!

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Wir geben nicht auf und verteidigen unser Grundrecht auf Gesundheit und angemessene Versorgung! Menschen, die für die Verbesserung ihrer medizinischen Versorgung eintreten wollen, sind bei uns an der richtigen Adresse.                                                            


Termine

Mahnwache Freitags

Ab sofort stehen wir wieder freitags beim Wochenmarkt auf dem Waderner Marktplatz und machen mit unserm Banner "Unser Ziel bleibt eine Nordsaarlandklinik" deutlich, dass wir nicht zufrieden sind mit dem schmalbrüstigen aktuellen Angebot an Gesundheitsfürsorge.

Aus organisatorischen Gründen können wir noch nicht an jedem Freitag eine Mahnwache halten. Für März und April stehen wir nur jeweils am ersten Freitag, also am 7.3. und am 4.4. auf dem Marktplatz. Danach soll es aber wieder feste Regeln für die Mahnwachen geben. 


News

Der Wiederaufbau eines stationären Angebots in Wadern stagniert!

Drei Jahre hindurch hatten wir keine Ruhe gegeben, bis das saarländische Gesundheitsministerium schließlich Ende des Jahres 2019 ein Interessenbekundungsverfahren gestartet hat für eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung des Nordsaarlands. Das Ergebnis war nicht die von uns gewünschte mutige Entscheidung für eine Neuordnung der saarländischen Krankenhauslandschaft, um eine gerechtere Verteilung zwischen dem Ballungsraum im Süden und dem dünner besiedelten Norden einzuleiten. Aber es sind doch spürbare Verbesserungen geplant. Die Landesregierung hat Ende 2020 der Saarland Heilstätten GmbH (SHG) den Zuschlag für folgendes Konzept erteilt:

  1. Die SHG wird in Wadern ein sektorenübergreifendes Versorgungszentrum mit voraussichtlich 5 Praxen für ambulante Behandlungen bauen: Allgemeinmedizin (Hausarzt), Innere Medizin (Angiologie?), Chirurgie-Orthopädie, Neurologie-Psychiatrie, Gynäkologie.
  2. Für die Diagnostik wird eine radiologische Station eingerichtet mit Röntgen, CT und Ultraschall; es wird auch die Möglichkeit von Blutuntersuchungen geben. Die Radiologie wird Tag und Nacht besetzt sein mit medizinisch-technischen Radiologieassistenten, die nach den Anweisungen eines per Video-Übertragung zugeschalteten Facharztes Untersuchungen vornehmen können.
  3. Die Innere Medizin wird außerdem die Möglichkeit der Endoskopie bieten. 
  4. Für eine "Erweiterte ambulante Versorgung" (die also kurze stationäre Aufenthalte einschließen kann) sind 20 Betten vorgesehen.
  5. Für die Akutversorgung nicht zu problematischer chirurgischer Fälle ist ein Eingriffsraum geplant, ergänzt durch die Möglichkeit eines stationären Verbleibs zur Beobachtung und Nachsorge unter Mitarbeit von MVZ-Ärzten und auch zur Nutzung durch Belegärzte.
  6. Die SHG wird am selben Ort zwei psychiatrische Tageskliniken betreiben, eine für Erwachsene sowie eine für Kinder und Jugendliche. 
  7. Außerdem stellt die SHG seit dem 1. Januar 2021 die Notärzte für die unmittelbar benachbarte Rettungsstation. 
  8. Patienten mit lebensbedrohlichen Verletzungen oder einer Erkrankung, die ausschließlich oder besser in einer höher spezialisierten Klinik behandelt werden kann, werden unverzüglich in eine solche Klinik überwiesen.

Künftig würde demnach wieder eine große Zahl von Erkrankungen am Ort behandelt werden können. Die Realisierung des hier beschriebenen Angebots ist allerdings zunächst durch die Corona-Pandemie, dann durch das Warten auf die Bestimmungen der für ganz Deutschland geplanten Krankenhausreform unterbrochen worden. Zu allem Überfluss ist derzeit die SHG-Klinik in Merzig in ein Insolvenzverfahren verwickelt. Eine sektorenübergreifende Versorgung in Wadern ist jedoch nur zu realisieren in Anbindung an eine leistungsfähige größere Klinik in zumutbarer Nähe. Ob das Merziger Haus nach Beendigung des Insolvenzverfahrens noch die hierfür erforderliche finanzielle und personelle Stärke haben wird, ist noch völlig unklar. Unsere Position haben wir in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Stadt Wadern dargelegt (s. weiter unten).

Nach wie vor streben wir in Verbindung mit einer breiteren Basis an niedergelassenen Ärzten im Raum Wadern und in Zusammenarbeit mit einem leistungsfähigen Krankenhaus in zumutbarer Entfernung einen Wiedereinstieg in eine stationäre Versorgung unserer Region an, die dem Bedarf entsprechend ausgebaut werden kann. 

Darüber hinaus würden wir es sehr begrüßen, wenn die Kassenärztliche Vereinigung eine Bereitschaftsdienstpraxis in Wadern einrichten würde, was sicherlich auch Synergieeffekte mit dem Klinikum mit sich bringen dürfte.

Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass die Rettungshubschrauber im Saarland und möglichst ebenso in Rheinland-Pfalz und Luxemburg auch im Dunkeln fliegen dürfen.  Aktuell werden sie nur bei Tageslicht eingesetzt. Das reduziert diese schnelle Rettungs- und Transportmöglichkeit im Winter auf 8–9 Stunden am Tag. An Orten, wo weit und breit kein Akutkrankenhaus steht, hat man bei einem Herzinfarkt oder Verkehrsunfall in der Nacht schlechte Karten. Hier könnte die saarländische Regierung wesentlich bessere Rettungsbedingungen für die Gebiete außerhalb des Ballungsraumes schaffen.